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Technik-Check - Teil 1 (Geräteträger)

Die sogenannte „Atlantikrunde“ zu segeln ist für viele Segler ein großes Ziel. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung für die Crew und das Schiff.

Es muss dafür entsprechend ausgerüstet sein und dabei steht die Sicherheit an erster Stelle! Alle Teile einer Segelyacht sind, gerade bei einer Atlantiküberquerung, extremen Witterungsverhältnissen und dynamischen Belastungen ausgesetzt.

Die Firma SIMONMETALL hat die Herausforderung angenommen in dieses, für sie neue Segment, einzutauchen – mit Erfolg, wie sich zeigen sollte!

Ein Schiff ist nie auf den Millimeter symmetrisch, alle Flächen sind in mehreren Achsen geneigt und Bezugspunkte können nicht direkt zueinander gemessen werden, da immer Bootselemente im Weg stehen. Es ist daher fast unmöglich vorhandene Bootsdurchlässe für eine Konstruktion wie den Heck-/Geräteträger zu verwenden. Allerdings ist auch jedes neue Loch im Boot ein Ärgernis und will vermieden werden.

Es ist absolut unglaublich wie präzise die bestehenden Anschlusspunkte der Heckkörbe für den Träger verwendet wurden. Selbst die leichten Neigungen an den Aufsatzpunkten ist perfekt gelungen!

Die Korrosionsbeständigkeit und leichte Pflegbarkeit hat einen hohen Stellenwert an Bord. Was viele nicht wissen ist, dass die Beständigkeit gegen Salzwasser temperaturabhängig ist. Was an der Ostsee nicht rostet, kann im Mittelmeer und in der Karibik hervorragend rosten. Daher ist es wichtig, dass sich der Fachmann hier auskennt und das richtige Material wählt, entsprechend verarbeitet und vergütet.

Dann wird auch die Crew nach der Montage viel Freude daran haben – gerade, weil ein ständiges polieren entfällt!

Wenn man durch die Marinas geht, ist man häufig am Verzweifeln, was dort an Heckträgern an Schiffe gebaut wurde. Neben dem niedrigen Qualitätsstandards, scheint es so, als würden sich Ästhetik und Zweckmäßigkeit ausschließen.

SIMONMETALL ist es gelungen, den Träger formschön an das Boot anzupassen. Dabei wurden die hohen Anforderungen an die Zweckmäßigkeit voll erfüllt. Es ist eine PV-Anlage installiert, bei der die Kabel innerhalb des Trägers laufen. Wunschgemäß wurde der Windgenerator am Träger mit einem separaten Rohr geklemmt und könnte so auch auf die andere Seite montiert werden. Auf sehr langen Passagen, kann so die Verschattung der Solarpanele verhindert werden. Der 20PS Außenborder mit einem Gewicht von 45kg findet seinen Platz an der Reling und kann komfortabel und sicher mittels eines Kransystems am Beiboot montiert werden. Die Antennenhalterung für das GPS wurde im Träger integriert und die für die Satellitenkommunikation und Starlink entsprechend vorgesehen.

Der Träger hat durch die PV-Flächen und den Windgenerator entsprechend Angriffsfläche für den Wind. Durch die weiteren Anbauteile, wie z.B. die Rettungsinsel (>40kg) oder den Motor, muss er sehr viel tragen. Das alles führt bei Wind und Welle zu extremen dynamischen

Belastungen. Dafür muss der Träger, aber auch die Befestigung am Boot, ausgelegt sein!

Mittlerweile konnten wir den Träger über 5.000 Seemeilen bis in die Karibik testen. Bei bis zu 4m Welle und 40kn Wind haben wir uns auf den Träger verlassen können – Ästhetik und Qualität in Perfektion!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Hallo Dirk, toller Bericht und perfekter Geräteträger! Was ich nicht verstehe: die zitierte Firma sitzt in Deutschland. Wo ist der Geräteträger denn gemacht worden? LG, Andreas

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