Unsere letzten karibischen Tage auf den Bahamas...
Staniel Cay & Norman´s Cay
Nur ein kurzer Stopp ist in Staniel Cay eingeplant – eine wunderschöne Grotte soll dort auf uns warten und es bietet sich als Übernachtungs-Stopp an. Die Bucht ist ruhig gelegen, auch wenn die Strömung zwischen den Cuts (enge Kanäle, die sich durch starke Strömung gebildet haben) beachtlich ist. Leider ist das ganze Wasser übersät von Millionen kleiner Fingerhutquallen. Zudem wird aufgrund der Strömung und Tide empfohlen, die Grotte bei Niedrigwasser aufzusuchen, was bei uns leider erst abends um 22:00 Uhr ist; daher verzichten wir und fahren am nächsten Morgen zeitig weiter nach Norman´s Cay, am frühen Nachmittag fällt der Anker erneut in flachen 3,50 Metern. Wir schmeißen unser Dinghi ins Wasser, bauen unseren Motor dran und flitzen los, Ziel: das legendäre Escobar-Flugzeug. Die Maschine Curtiss C-46 Commando war im November 1980 über der Karibik unterwegs und hätte auf Norman’s Cay in den Exuma Inseln landen sollen. Stattdessen aber schoss sie über die Landebahn hinaus und versank im Meer. Ihr Auftrag war dabei hochexplosiv – und illegal. Und wirklich, nach kurzen Suchen finden wir das Wrack, dank Flachwasser direkt unter der Wasseroberfläche, umgeben von zahlreichen, karibischen Fischen, ideal zum Schnorcheln. Auch aus der Luft ist der Anblick beeindruckend!
Nassau
Und dann geht’s zielstrebig weiter zu unserem westlichsten Ziel in der Karibik: Nassau. Ein vorerst letztes Mal ist es uns vergönnt, bei Sonnenschein stundenlang durch flaches Türkis zu segeln. Schon aus der Ferne erkennt man, dass Nassau seit Langem mal wieder eine etwas größere Insel ist mit mehr Zivilisation und Infrastruktur ist. Wir ankern hinter dem Terminal der Kreuzfahrtschiffe, zwischen Nassau und Paradies Island. Man liegt sehr unruhig, es ist extrem viel Verkehr, aber wir nehmen es für einige Tage trotzdem in Kauf, da wir so mit dem Dinghi sehr schnell anlanden können und wieder einiges an Arbeiten und Vorbereitungen auf uns warten. Es beginnen geschäftige Tage: Wir machen Inventur, es wird geputzt, gewaschen, das Rigg gecheckt, an Deck alle Schäkel, Schrauben und sonstige Verbindungen gecheckt, die Logge entkalkt, die Luken gereinigt und deren Gummi-Dichtungen neu eingefettet, wir kaufen v.a. frische Lebensmittel ein, es wird nochmal ein wenig eingekocht, wir tanken und füllen alle Ersatzkanister, wir holen ein Paket mit Ersatzteilen bei Fedex ab, wir wechseln die Filter des Watermakers, wir machen einen Öl-Wechsel am Saildrive, wir wechseln den Impeller, …
Am Tag vor der Abreise mache ich mit den Kinds einen Stadtbummel durch Nassau, drei Stunden laufen wir durch alle möglichen Geschäfte, das ein oder andere Souvenir wird erfolgreich geshopped 😉.
Dann ist es tatsächlich soweit, der Tag unserer Abreise ist angebrochen und wir starten am Montag, den 6. Mai 2024 mittags aus Nassau, Ziel: die vorgelagerte Insel Eleuthera. Dort wollen wir noch einmal übernachten und v.a. die Wassertanks füllen (diese sind inzwischen komplett leer, aber im „Hafenbecken“ lassen wir nicht gerne den Watermaker laufen). Spät abends erreichen wir die Insel. Der Watermaker läuft die ganze Nacht. Am darauffolgenden Morgen wartet noch der letzte Punkt unserer To-Do-Liste vor der Abfahrt: Reinigung des Unterwasser-Schiffs (auch eine Tätigkeit, die man lieber in sauberem Wasser macht).
Mit einem weinenden, aber auch einem lachenden Auge starten wir Richtung Bermuda, ab jetzt heißt es: Kurs Ost. Eine wunderschöne Zeit in der Karibik geht zu Ende. So viele faszinierende Dinge durften wir erleben, so bezaubernde Orte konnten wir besuchen, so tolle, liebevolle, offene und positive Menschen haben wir kennengelernt. All das gilt es, zu verarbeiten, da können die Emotionen schon mal überschwappen… Für all das sind wir von Herzen dankbar und werden all diese wunderbaren Dinge mit in unser weiteres Leben nehmen.
Aber: drei Monate warten ja noch auf uns und wir freuen uns jetzt schon auf alles, was wir in Zukunft noch erleben werden…
Gute Überfahrt für euch! Wir werden nächstes Jahr eurer “Spur” Richtung Osten folgen. Für uns geht es nun erst einmal wieder nach Süden. Passt gut auf euch auf!
Sonst haben wir hier nicht kommentiert sondern nur „genossen“, von uns Schweizern an der Stelle aber auch alles Gute für die Überfahrt und danke für’s Teilen Eurer schönen Momente 🙂
Wir wünschen Euch eine gute Überfahrt und sind in Gedanken dabei!
Das Escobar-Flugzeug gibt es in Cartagena auch 🙂 Hört sich spannend an.
Liebe Grüße und Drücker über den Teich!
CYLE