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Mallorca

Die Überfahrt von Sardinien nach Mallorca ist zweigeteilt: die erste Hälfte verläuft sehr geschmeidig, die zweite Hälfte ist aufgrund von Wind und Welle ziemlich anstrengend, nur wenig Schlaf ist uns vergönnt und wir sind sehr froh, als wir endlich den Anker in der Bucht Sant Jordis auf Mallorca werfen können. Eine Nacht erholen wir uns dort, die Nacht danach vor dem Strand El Arenal. Dann bekommen wir für drei Tage einen Platz in der Marina in Palma im Real Club Nautico de Palma (RCNP), ein riesiger Hafen, in dem sich gleich mehrere Marinas befinden. Nachdem der letzte Hafenaufenthalt auf Malta war, gönnen wir unserer Leeloo eine ausgiebige Süßwasserdusche, um die Salzkruste, Staub und Dreck loszuwerden.

Am späten Nachmittag machen wir uns zu Fuß auf, um Palma zu erkunden – eine wirklich wunderschöne Stadt. Besonders beeindruckend natürlich ist die Catedral de Palma, die man schon von Weitem beim Einfahren in die Marina erkennt und sich in 10-minütiger Laufdistanz befindet. Von der Kathedrale ausgehend baut sich aus einer Vielzahl kleiner Gassen eine wunderschöne Altstadt auf, die mit viel Liebe hergerichtet und gepflegt wird. Es gibt zahlreiche Geschäfte (Gott sei Dank nicht nur Touri-Shops), Restaurants & Bars, Tattoo-Studios und viele kuriose Läden, die einen Stadtbummel angenehm abwechslungsreich machen. Durch Zufall lernen wir Stefan Wenck kennen, einen deutschen Moderator, Reporter und DJ, der eine tolle Eisdiele im Zentrums Palmas mit sehr leckerem Eis und der besten Stimmung im Laden hat; auch Rémi aus dem Film Ratatouille hilft tatkräftig mit. 😉

Die darauffolgenden zwei Tage mieten wir uns ein Auto und erkunden weitere Teile der Insel:

Die Cuevas del Hams (und Cuevas del Drach) bei Porto Christo im Osten der Insel sind beeindruckende Tropfsteinhöhlen und für jeden der einmal die Möglichkeit hat, sollte diese wahrnehmen!

Cap formentor, der nordöstlichste Punkt der Balearen, bietet uns einen spektakulären Rundumblick. Aufgrund der engen Straßen ist es inzwischen nicht mehr erlaubt mit dem eigenen Auto bis zum Ende zu fahren; etwa ab der Hälfte müssen wir für die letzten 15 Minuten in einen Bus umsteigen, der ähnlich abenteuerlich um die engen Kurven düst, wie Skibusse in Österreich (Hannes gefiel die Busfahrt wesentlich besser, als der Leuchtturm und die Aussicht oben).

Der Gorg Blue ist einer der beiden großen Bergseen inmitten des Tramuntana-Gebirges, 610m über den Meeresspiegel. Schön, naturbelassen und alles andere als überlaufen, aber wir fanden bei Weitem nicht so überzeugend, wie in den zahlreichen, vielversprechenden Artikeln angekündigt.

Ganz im Gegensatz zu Sóller und Valdemossa, zwei wirklich wunderschöne und idyllische Bergdörfer im Nordwesten der Insel mit kleinem, aber äußerst gepflegtem Stadtkern. Bei Kaffee und Eis genießen wir genüsslich das Treiben. Direkt neben der Pfarrkirche St. Bartholomäus schlängelt sich von Zeit zu Zeit der „rote Blitz“ durch, eine historische Straßenbahn, die weder wirklich rot noch schnell ist, jedoch von Palma bis nach Sóller und zurück fährt.

Dank Mietauto, mit dem wir in der Marina direkt bis vor die Passerella fahren konnten (ein echtes Novum für uns! – große Marinas haben eben auch ihre Vorteile 😉), können wir getrost noch einen Großeinkauf starten, die Dieselkanister wieder neu befüllen, Wäsche waschen und alles bequem an Bord verladen.

In der Nacht vor unserer Abreise werden wir noch von sich abregnendem Saharastaub eingehüllt, das ganze Boot ist dunkelgelb gefärbt, zwei weitere Regenduschen bringen ebenfalls weiteren Sand an Bord, dann endlich ist die Luft wieder klar. Das Wetter kühlt das erst mal seit unserer Abreise deutlich ab auf 21 Grad und es bleibt noch einige Tage bedeckt, teils regnerisch und hier und da rollt ein Gewitter durch…

Die restlichen Tage verbringen wir dann wieder vor Anker in Cala de Santa Ponca. Hier werden wir noch von einer netten Arbeitskollegin mit Familie zu Ihnen nach Hause eingeladen und verbringen gemeinsam einen sehr schönen und geselligen Nachmittag – ganz herzlichen Dank noch mal, liebe Daniela & Daniel!

Nach unserem ersten Besuch auf Mallorca sind wir sehr begeistert von der Insel und es wird sicherlich nicht unser letzter Besuch gewesen sein… 🙂

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Patrick

    Hallo ihr Matrosen, tolle Berichte, Bilder und Videos! Jetzt habe ich erst realisiert, dass ihr nicht “nur” mal eben den Atlantik überquert, sondern auch den Weg (dorthin) genießt 🙂 Viel Spaß und Danke, dass ihr uns etwas mitnehmt. Grüße aus Berlin

    1. Dirk

      Hi Patrick,
      ja, der Weg zum Atlantik hat viel zu bieten und wir müssen auswählen was wir sehen und erleben wollen, damit wir es auch genießen können. Das klappt immer besser. Einige Stationen haben wir schon ausgelassen um an anderem Ort länger bleiben zu können. Auch das Wetter spielt bei der Reiseplanung eine entscheidende Rolle. Wetterbedingt waren wir nur recht kurz in La Linea / Gibraltar um noch ein gutes Wetterfenster nach Madeira zu erwischen. Wie sich jetzt gezeigt hat, war das eine sehr gute Entscheidung. Zum einen sind wir dadurch mehreren Tiefs mit Sturm an der Portugiesischen Küste entgangen und zum anderen haben wir mehr Zeit Madeira zu erkunden.
      Viele liebe Grüße nach Berlin

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