Le Marin & Dominica
Le Marin
Das erste Mal auf dieser Reise erreichen wir zum zweiten Mal einen Hafen. Es ist schön, mal in einen Hafen zu kommen, in dem man schon einmal war, in dem man sich auskennt, nicht alles suchen muss, es kommt fast ein Gefühl von Vertrautheit auf.
Es folgen arbeitsreiche Tage: der Watermaker, der leider nicht mehr funktionierte, kommt zur Reparatur. Es folgen mehrere große Proviantierungs-Einkäufe, das Rigg wird erneut gecheckt, das Boot wird komplett gereinigt, von innen, sowie von außen. Die sich langsam auflösenden Nähte des Biminis werden nachgenäht, sowie ein kaputter Reißverschluss durch einen neuen, intakten ersetzt. Es wird viel Wäsche gewaschen, poliert und neu eingekocht.
An einem Tag gönnen wir uns eine Auszeit. Wir fahren mit dem Dinghi nach Saint Anne, einem wunderschönen, kleinen Städtchen. Von dort aus wandern wir in den Süden nach Les Salines, an einen karibischen Traumstrand. Nach einem Badeaufenthalt im Meer, geht es nachmittags wieder zurück.
Am Ende unserer Martinique-Tage kommt Besuch an Bord: Emilias Freundin Emily wird uns die nächsten Tage begleiten. Dann brechen wir mit angenehmem Rückemwind Richtung Dominica auf.
Bereits die erste Nacht vor Anker verbringen wir im Norden Martinique‘s in Anse La Touche bei nicht gerade wenig Schwell.
Die Weiterfahrt nach Roseau auf Dominica schaffen wir noch mit gutem Rückenwind und Welle, bevor der Wind auf Nord dreht.
Dominica
Dort angekommen, legen wir an eine Boje an. Wir ahnen noch nicht, was uns die zwölf darauffolgenden Stunden erwartet: Schwell vom feinsten mit seitlichen Wellen aus West, die nachmittags bei 1,5 m Wellenhöhe beginnen und sich in die Nacht hinein bis auf 3 m auftürmen, gepaart mit Wind aus Nord, das Wasser aufgewühlt, eine braun-trübe Suppe mit jeder Menge Unrat, weit entfernt von türkis-blauem Karibik-Feeling. Stundenlang schleudert es uns und alles, was an Bord nicht niet- und nagelfest ist, hin und her, an Schlaf ist nicht zu denken. Wenn Emily leicht zur Seekrankheit neigend, nach diesen, für sie ersten Erfahrungen auf einem Segelboot, morgen die Koffer packen würde, – jeder könnte es verstehen und keiner würde es ihr verdenken.
Einziger kleiner Trost: alle um uns herum liegenden, wild umhertanzenden Ankerlichter anderer Boote, sowie gedämmtes Licht in deren Salons lässt darauf schließen, dass es Ihnen nicht besser erging, in jener Nacht.
Danach geht es nur noch bergauf: wir tauchen ein in die wunderschöne Natur Dominicas und lassen uns im Landesinneren begeistern von Titou Gorge, den Trafalgar Falls, dem (an Tag unseres Ausflugs extrem nebligen) Fresh Water Lake und den Middleham Falls, im Süden von Scotts Head und dem Bubble Beach, sowie im Norden von einer Indian River Tour und kalten Schwefelquellen.
Der Karneval in Roseau ist hier durchaus besonders und unterscheidet sich maßgeblich von deutschem „Hellau und Alaaf“: viel laute Musik, viel nackte Haut (durchaus nachvollziehbar bei den Temperaturen ;-)), viel Tanz, viel Gras, Bier und Rum (/-punsch), beeindruckende, fast brasilianisch wirkende, farbenfrohe Federkostüme, Stelzenläufer, Fahnenschwinger, Feuerspucker und Schaumkanonen, Farbbomben und ganz viel gute Stimmung. Ein friedliches Miteinander, egal welchen Alters und welcher Herkunft.
Emilias Freundin Emily verlässt uns nach einer Woche und kehrt wieder nach Hause zurück.
Dominica und seine unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen haben sich in unserm Herzen verankert. Wir verlassen die atemberaubende Insel nach 10 Tagen und mit wunderbaren Erinnerungen. Sie ist jetzt schon eine unserer Lieblingsinseln auf dieser Reise :-).
Grosartig🤩 sieht des bei euch aus.
Viel Spaß noch.
Whooooop Whoooooop 🥰
Two words-two emojis: love it! 😍😎