Palermo

Die Überfahrt nach Italien ist sehr durchwachsen: wir starten in Valencia mit angesagtem Halbwind, doch stattdessen bekommen wir den Wind genau von vorne. Wir motoren bis Mallorca, werfen über Nacht den Anker in der Bucht bei Santa Ponça und starten am nächsten Morgen erschlagen nach einer extrem schwelligen Nacht, vorbei an Sardinien, direkt weiter Richtung Sizilien. Der Wind hat zugenommen, erst fahren wir hart am Wind bei 30-35kn mit 3-4m Welle, dann kommt er immer achterlicher und moderater, die Wellen flachen sich ab und die letzten 2 1/2 Tage genießen wir wunderbares Downwind-Segeln und Sonnenschein.

Die sizilianische Hauptstadt und Geburtsstätte der Eiscreme empfängt uns mit großer Hitze, wir stehen in eigenen Saft und doch wollen wir zum einen die Stadt erkunden und haben zum anderen schon wieder was am Boot zu schrauben.

Das Relais der Ankerwinsch hat seinen Geist aufgegeben und wird erneuert und das obere Ruderlager macht uns erneut seit einigen Tagen die gleichen Sorgen, wie bereits auf den Bahamas. Wir schrauben alles auseinander, reinigen es und bauen alles wieder zusammen. Danach läuft wieder alles wie neu :-).

Nach getaner Arbeit marschieren wir 2 Tage kreuz und quer durch die wunderschöne Altstadt, mit den vielen beeindruckenden Gebäuden, den 1000 Gerüchen (leider auch unangenehmer Gestank durch Müll), den kleinen Gassen und den zahlreichen kleinen Cafés, Bars und Restaurants – „Bella Italia“ hat uns wieder! Typischerweise findet man hier bestes Streetfood (Europas Streetfood Hauptstadt 2015), z.B. „Arancini“ (mit verschiedenen Zutaten gefüllte, frittierte Safran-Reisbällchen) oder die beliebten „Cannoli con Ricotta“ (gerolltes und frittiertes Gebäck mit cremiger Ricottafüllung).
In der Fußgängerzone reiht sich Stand an Stand und kleines Geschäft an Geschäft und lädt ein zum Bummeln zwischen frischen Obst und Gemüse, Kleidung, Schuhen, Touristenartikeln, Keramiken, lokalen Spezialitäten und vielen mehr.

Einen Abstecher machen wir noch an einen besonderen Ort: die Kapuzinergruft von Palermo (Catacombe dei Cappuccini). Es handelt sich um eine Grabkammer für Kapuzinermönche aus dem Jahr 1534. Die Besonderheit: durch die Tuffsteinwände des Gewölbes und die Zugluft-Bedingungen wurde ein normales Verwesen der Toten verhindert. Wenn Sie heute diesen Museumsfriedhof besuchen, findet man 1.100 Mumien, die, ihr bestes Gewand tragend, an die Wand gepinnt, auf Bänken sitzend oder in offenen Särgen liegend, ausgestellt sind. Rosalia Lombardo, die schlafende Schönheit von Sizilien, ist die letzte bestattete Leiche und gilt heute als die „schönste Mumie der Welt“. (Aus Pietätsgründen ist fotografieren nicht erlaubt, daher habe ich mir erlaubt, einige Bilder aus dem Internet mit in unsere Galerie aufzunehmen)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Yvonne

    Sehr schöne Fotos!!! Ich bin schon gespannt. Ich fahre nächstes Jahr mit den Unternehmerfrauen nach Sizilien. Touriziele und Unternehmen anschauen. Ich bin gespannt. Sieht auf jeden Fall toll aus! Liebe Grüße und gute Weiterfahrt. Y.

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